Externe Projekte und Angebote

Die Entwicklung von schuleigenen Konzepten zur Begabungsförderung innerhalb des regulären Unterrichts steht im Mittelpunkt des Aachener Modells. Dies wurde von Projektbeginn an ergänzt durch Angebote außerschulischer Partner. Mit Kursen an der RWTH Aachen und im Ludwig Forum für Internationale Kunst wurden von Anfang an die naturwissenschaftlichen und die musisch-künstlerischen Begabungen gefördert. Mit der FH Aachen ist seit 2010 die zweite große Hochschule in Aachen mit einem vorwiegend ingenieurwissenschaftlichen Kursprogramm dabei. Wir möchten besonders bei den Mädchen das Interesse für den MINT-Bereich wecken. Daher berücksichtigen die Schulen interessierte Mädchen besonders.

Später aufgenommen wurden das eXploregio.mobil als Kooperationspartner, das in zahlreichen Schulen erfolgreich Station macht, sowie das Kunsthaus NRW, wo Kinder zu Kunstwerken kreativ schreiben.
Jedes Jahr sind die ausgewählten Kinder mit großer Begeisterung bei der Sache.

Helle Köpfe in der Mathematik

Zwei Kindergruppen à 16 Kinder der Aachener Modellschulen nehmen an Veranstaltungen des Instituts für Mathematik teil. Die Kinder kommen zweimal pro Monat an die RWTH und werden mit mathematischen Ideen vertraut gemacht, die über die regulären Unterrichtsinhalte hinausgehen.                                                                                            

Für die teilnehmenden Kinder stehen anspruchsvolle Themen auf dem Programm, so zum Beispiel:

  • Mathematik und Spiele (Strategien für NIM-Spiele und Solitaire)
  • Entdeckungen an Zahlenfolgen (Fibonacci-Zahlen, Pascalsches Dreieck)
  • Primzahlen (Warum gibt es unendlich viele davon?)
  • Graphen und Netze (Das „Haus vom Nikolaus“ und verwandte Probleme)
  • Der Eulersche Polyedersatz
  • Rechnen mit Resten (Wie findet man schnell heraus, an welchem Wochentag jemand geboren wurde?)
  • Wägeprobleme (Wie trennt man mit möglichst wenigen Wägungen falsche Münzen von echten?)
  • Geometrie (Der Winkelbegriff, einfache Eigenschaften von Dreiecken).


Die Inhalte  werden mit Übungsaufgaben, Rätseln und Knobeleien so vermittelt, dass der Spaß an der Mathematik im Vordergrund steht. Die praktische Anwendung und der wiederkehrende Bezug zu Alltagsproblemen und ihren Lösungen machen die Kurse besonders faszinierend.

Helle Köpfe in der Informatik

In der Informatik geht es um Algorithmen, das bedeutet, gute Lösungen für meist komplexe Probleme zu finden. Bei der Ergebnissuche ist der Computer das zentrale Hilfsmittel, der selbst Gegenstand von Untersuchungen ist und ständig optimiert wird.   
Den 16 von den Aachener Modellschulen ausgewählten Kindern wird ein kleiner Einblick in dieses faszinierende Fach gegeben. An acht Nachmittagen pro Schuljahr stellen verschiedene Informatiklehreinheiten spannenden Themen vor.
Die Kurse sind für Kinder der Grundschulklasse 4 ausgelegt.

In den Veranstaltungen lernen und erfahren die Schülerinnen und Schüler z. B.:

  • Fehlerkorrigierende Codes  (Warum kann man eine CD zerkratzen und trotzdem  hören?)
  • Suchen & Sortieren (über strukturiertes Suchen und Sortieren)
  • Roboterprogrammierung
  • den Zusammenhang zwischen Mathematik und Musik und was das alles mit Informatik zu tun hat.


Die 90-minütigen Veranstaltungen finden in den Räumen der RWTH Aachen statt und werden durch eine Abschlussveranstaltung beendet, in der die Kinder ein Zertifikat erhalten.

Helle Köpfe in der Chemie

Den spezifischen Lernbedürfnissen von Grundschulkindern sachgerecht angepasst, haben Mädchen und Jungen der dritten und vierten Klassen Aachener Modellschulen die Möglichkeit, für ein Semester jeweils fünf verschiedene Themenbereiche aus der Chemie kennen zu lernen und dabei selbst Experimente durchzuführen.
Die Kinder beschäftigen sich mit den chemischen Prozessen im Hefeteig, bauen ein Sandmolekül und erstellen Computersimulationen von Wasser. Sie gehen auf Entdeckungsreise mit Hochfrequenzwellen und Magnetfeldern, lernen die Entstehung von Licht und Farbe kennen und erfahren, wie man Stoffe zum Leuchten bringt. Das Elektromikroskop wird erarbeitet und vielfältig genutzt, die Kernspinnresonanz in ihren variablen Möglichkeiten erfahren durch Experimente mit verschiedenen Stoffen (Stoffe unterscheiden sich in ihrer Resonanz und werden auf dem Bild anders dargestellt).
Kinder erhalten Forscherfragen, erfinden Versuchsreihen und werden dabei ebenfalls für das Thema Sicherheit bei der Arbeit sensibilisiert.

Diese besondere Auseinandersetzung mit der Chemie weckt  Begeisterung für die Wissenschaft. Unsere  „hellen Köpfe“ experimentierten, beobachteten, stellten dar, diskutierten, dokumentierten und arbeiten mit hochmodernen Geräten und Programmen. Das Projekt  „Helle Köpfe“ zeigt, dass Naturwissenschaften und Chemie im Grundschulalter eine gut funktionierende Kombination bilden.

Helle Köpfe – FH Aachen

Die Veranstaltungen der FH Aachen bieten den teilnehmenden Kindern Themengebiete der Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie der Medizintechnik. Es geht um praxisnahe und spannende Auseinandersetzungen mit wissenschaftlichen Phänomenen.
Ziel ist es, den 12 besonders interessierten und begabten Schülerinnen und Schülern Aachener Modellschulen auf unterhaltsame Weise Wissen zu vermitteln, ihre Neugier zu entfachen und ihnen einen ersten Einblick in die Welt der Wissenschaften zu geben.  
Bei den zehn Veranstaltungen pro Schuljahr erkunden die Kinder unter Anleitung von Dozenten der verschiedenen Fachrichtungen naturwissenschaftliche Phänomene. Die Veranstaltungsreihen beinhalten neben den ingenieur- und naturwissenschaftlichen Bereichen auch medizintechnische Themen. 

So fragen sich die Kinder:

  • Alles Alu? – Öko – Logo
  • Was ist eigentlich Energie?
  • Wie sauer sind eigentlich Bananen?
  • Warum fliegt mein selbstgebasteltes Flugzeug?


Sie zaubern mit sogenannten RFIDs, erleben „Computer  zum  Anfassen“, arbeiteten „Streng geheim!“,  bestimmten „Gewichte auf 1/100  mm  genau“ , gehen auf „Schatzsuche mit Satelliten“, untersuchen „Fahrzeuge im Windkanal“, die „unsichtbare Haut des  Wassers“,  den „zwölfbeinigen Esel“ oder das „Ersatzteillager Mensch“.

In der jährlichen Abschlussveranstaltung zeigen die Kinder ein erstaunliches Fachwissen, das sie sich in interessanten, vielseitigen Projektarbeiten angeeignet haben.

Einsatz des eXploregio.mobils

Zusätzlich zu den Angeboten der Hochschulen hat sich im Aachener Modell ein weiteres Modul des naturwissenschaftlichen Entdeckens und Lernens bewährt:  Das eXploregio.mobil.
Das eXploregio.mobil ist ein variabel bestückbares, multifunktionales Experimentiermobil in Form eines ausklappbaren Anhängers. Ziel des leuchtend gelben eXploregio.mobils ist es, das Netzwerk der außerschulischen 49 Lernorte eXploregio.net in Form einer Experimentierstation zu präsentieren, die direkt  auf den Schulhof rollt. Nach dem  Ausklappen des  multifunktionalen Anhängers können Schüler in Kleingruppen mit fachlicher Betreuung experimentieren.

Folgende Themen werden derzeit für die Primarstufe angeboten:

  • Boden – Dreck oder mehr?
  • Energie – ohne sie läuft (fast) nichts
  • Magnetismus und Strom – unsichtbar und doch da
  • Wie kommt der Pollen in den Honig?
  • Milcholympiade


Das Mobil steht ein bis drei Tage an einer Schule, so dass in der Regel alle Klassen einer Schule tätig werden können. Die Experimente haben Alltagsbezug und ermöglichen das Lernen mit allen Sinnen und machen den Kindern offensichtlich viel Spaß. Arbeiten im Team sowie Einordnen von Informationen und Ergebnissen aus den Experimenten zu einem Gesamtbild sind wichtige Erfahrungen, die in der kurzen Zeit gut gemacht werden können.
Fast alle Schulen des Aachener Modells nutzten die Möglichkeit, das eXploregio.mobil zu buchen. Oft sind die dort durchgeführten Experimente, ein Anreiz für die Lehrerpersonen, das Thema im Unterricht zu vertiefen oder einen passenden außerschulischen Lernort zu besuchen.

Kunstkurse

Von Geburt an treten Kinder mit ihrer Umwelt in einen Dialog und „konstruieren“ ihre eigenen Selbst- und Weltbilder – sie tun dies in entscheidendem Maße auf ästhetische Weise. Kinder haben Freude daran, ihrer Fantasie Ausdruck zu verleihen und ihr eine Form zu geben.
Kinder, die hier ein besonderes Interesse zeigen, erhalten in der Kooperation mit dem Ludwig Forum und mit Unterstützung der beteiligten Schulen und den Stiftungen der Sparkasse Aachen Angebote, um ihrer künstlerischen Begabung intensiv nachzugehen, sie weiterzuentwickeln und unterschiedliche künstlerische Techniken zu erlernen.
Das Kunstkursprogramm versteht sich dabei nicht als ein Ersatz für den Kunstunterricht an den Schulen. In den Kursen des Aachener Modells geht es vielmehr darum, ausgewählte Kinder individuell zu fördern und hierbei die Unterschiedlichkeit der Kinder in ihren Interessen und Fähigkeiten affirmativ zu unterstützen.
Die Kunstkurse werden in der Regel an den einzelnen Schulen für 12 Kinder ganzjährig durchgeführt und durch erfahrene Kunstpädagogen geleitet. Die jeweilige Schule wählt die Kinder nach vorgegebenen Kriterien aus. Es ist uns wichtig, dass die Kinder über mehrere Schuljahre gefördert werden.
Gemäß dem Motto „Die Kunst selbst ist der beste Lehrer“ erfolgt die individuelle Förderung, die Entwicklung der künstlerischen Ideen sowie die inhaltliche und ästhetische Auseinandersetzung immer in Verbindung mit Ausstellungen im Ludwig Forum. Jeder Kunstkurs beinhaltet immer mindestens zwei Termine im Ludwig Forum selbst.

Kinder-Förderpreis KUNST

Erstmalig wurde der Kinder-Förderpreis KUNST im Rahmen des Aachener Modells 2009 durch eine Fachjury an besonders herausragende Schüler/-innen verliehen.
Die Arbeiten entstehen entweder im Rahmen des Unterrichts oder im Rahmen der Kunstkurse, die an den Schulen in Kooperation mit dem Ludwigforum durchgeführt werden. Alle Kinder der Kunstkurse im Aachener Modell nehmen am Kinderkunstpreis teil.
Seit 2010 richtet das Ludwig Forum mit Unterstützung der Bürgerstiftung für die Region Aachen zusätzlich zur Preisverleihung eine Ausstellung aus, in der die Kunstwerke aller Teilnehmer/-innen gezeigt werden.
Die Preisverleihung und Ausstellung erfahren eine sehr positive Resonanz und geben den Eltern sowie den Lehrkräften anderer Schulen die Gelegenheit, die Werke der Aachener-Modell-Kinder zu sehen.
Die Künstler-Kinder selbst finden durch die Preisverleihung und Ausstellung Bestätigung für ihr Können und werden motiviert, sich weiterhin künstlerisch zu betätigen.
Die Gewinnerkinder erhalten ein Workshop-Wochenende bei Joost Meyer einem Aachener Bildhauer. Hier können sie ihre künstlerischen Fähigkeiten weiterentwickeln.

-> weitere Informationen

Kreatives Schreiben

AKTUELL:
Hier können Sie die Dokumentation der Kreativen Schreibtage im Kunsthaus NRW 2022 abrufen!

Im Sommer 2016 begann mit der Konzeption von zwei Workshops für Kinder der 3./4. Klasse die Planung zur Durchführung zweier Schreibprojekte zum Kreativen Schreiben. Dem voran ging eine Lehrerfortbildung „Kreatives Schreiben“ für jeweils eine Lehrkraft einer Aachener Modellschule, die als Multiplikatoren in ihren Schulen arbeiten. Alle Fortbildungsunterlagen und erstellten Materialien stehen den Aachener Modellschulen für weitere Unterrichts- und Projektsituationen zur Verfügung.

Schreibworkshops im Kunsthaus NRW

Seit dem Schuljahr 2016/17 besteht eine Kooperation mit dem Kunsthaus NRW in Aachen-Kornelimünster. Das Kunsthaus beherbergt Kunstwerke junger Künstler*innen, die das Land NRW angekauft hat. 

Nach der Nomination durch ihre Klassenlehrer*innen nehmen 15 an Kunst interessierte und schreibbegabte Kinder von Aachener Modellschulen am Kreativen Schreibworkshop im Kunsthaus NRW teil. Sie starten mit einem Museumsrundgang, beschäftigen sich mit den Kunstwerken und schreiben kreativ zu ausgewählten Kunstwerken.

An insgesamt fünf Nachmittagen werden die Kinder von drei Lehrerinnen der Aachener Modellschulen zum Kreativen Schreiben angeleitet. Sie verfassen zu Objekten der Sammlung Gedichte und Prosatexte.
Abschließend findet die Autorenlesung statt. Die Kinder präsentieren ihre Texte den Eltern und Lehrerinnen sowie weiteren Gästen jeweils an den zugehörigen Kunstobjekten.

Das Kunsthaus NRW stellt das Museum und einen Raum für die Arbeit mit den Kindern zur Verfügung.
Die Projektverantwortlichen freuen sich, wenn die Kinder ihre Textproduktionen auch in der eigenen Klasse bzw. Schule vorstellen.